Russische Wirtschaftsdelegation besucht Unterschleißheim

Wirtschaftsdelegation aus Zelenograd/Moskau am 11. Oktober 2007 zu Besuch bei ICU in Unterschleißheim

Wirtschaftsdelegation aus Zelenograd/Moskau am 11. Oktober 2007 zu Besuch
bei ICU in Unterschleißheim 

 

Bayern ist seit vielen Jahren einer der stärksten Wirtschaftspartner Russlands, vor allem im Bereich High-Tech-Produkte. Von dieser Tatsache ausgehend stand die Stadt Unterschleißheim im Focus einer hochrangigen Delegation des "Business Development Centre of Zelenograd". Umso erfreulicher auch die guten Beziehungen zum Unternehmernetzwerk der ICU. Und so war es naheliegend und eine besondere Ehre für die "Froschkönige – Zentrum für wertvolle Markenentwicklung", Mitglied des ICU e. V., die russischen Freunde zu einem Empfang im "Brunnensaal" einladen zu dürfen. Um neben Weißwurst und Brez’n auch einen internationalen Dialog aufzunehmen, standen auf bayerischer Seite ausgewählte Unternehmen des Klein- und Mittelstandes (3 - 75 Angestellte) als kompetente und interessierte Gesprächspartner für die russische Abordnung zur Verfügung.

Somit konnte Manfred Past, einer der Geschäftsführer der "Froschkönige", in seiner Begrüßungsrede auch auf die tiefgehenden gemeinsamen Wurzeln der beiden Länder hinweisen. "Wir sind alle Kinder des ,Kalten Krieges’", so Manfred Past in seinen Ausführungen, "und darum ist es uns als Gastgeber ein zentrales Anliegen, neben all den wirtschaftlichen Interessen zuallererst herzliche, freundschaftliche und vor allem vertrauensvolle Beziehungen miteinander aufzubauen. Die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, Vorurteile, Ängste und Klischees abzubauen. Zuerst ein Gleichklang der Herzen und nachfolgend ein Gleichklang der wirtschaftlichen Interessen. In dieser Reihenfolge und nur so kann eine tragfähige wirtschaftliche Kooperationsbasis entstehen."

Es folgte dem eine ebenso herzliche und freundschaftliche Begrüßung durch Herrn Mikhail Shcherbakov, Geschäftsführer des "Business Development Centre of Zelenograd" sowie durch Herrn Wolodja Georgiew. In seinem hochinteressanten Vortrag ging Herr Georgiew nicht nur auf die Sonderwirtschaftszonen ein, sondern auch explizit auf die Chancen und Möglichkeiten gegenseitiger Kooperation in anderen Unternehmensfeldern. Besonders hellhörig allerdings wurden die anwesenden Unternehmer, allesamt Klein- und Mittelstandsbetriebe aus verschiedenen Branchen in Bayern, als die russische Delegation auf das zentrale Interesse an eben diesem bayerischen mittelständischen Know-How hinwies. Bei derzeitigen Markt-Zuwachsraten in Russland von ca. 7% jährlich, kam so mancher deutsche Unternehmer, angesichts der realen Bundes-Binnenkonjunkturdaten in Deutschland, ins Nachdenken. Auch was die enorm vielfältigen finanziellen Fördermöglichkeiten und Gründungshilfen seitens der Stadt Moskau betrifft. "Das ,Made-in-Germany’ genieße nach wie vor eine sehr hohe Reputation in Russland," so Wolodja Georgiew, "aber auch die zwischenzeitlichen Entwicklungen in Russland lassen aufhorchen und erreichen mehr und mehr europäischen und globalen Unternehmensstandard." Und hierin begründete sich auch der sehr ernst gemeinte Hinweis der russischen Freunde – "wer nur Billiglohnarbeitsplätze suche, sei hier in Russland fehl am Platze". Das zentrale Thema ist gemeinsame Innovation und nachhaltiger Aufbau einer russischen Mittelstandsschicht als Grundlage einer stabilen Demokratie, basierend auf gemeinsamen europäischen Werten. Wertvolle Arbeitsplätze eben. "Auch die russischen Menschen sehnen sich zutiefst nach Frieden und Wohlstand, auch in wirtschaftlicher Hinsicht", so Mikhail Shcherbakov. "Und sie freuen sich auf ernstzunehmende deutsche Partner und damit verbundene Kooperation." Ein guter Anfang ist mit dem Büro der ICU in Zelenograd ja bereits gemacht".

Fazit beim anschließenden gemeinsamen Gespräch: Vor allem (bayerische) Klein- und Mittelstandsunternehmen müssen sich zunehmend mit der europäischen Öffnung und den damit verbundenen Chancen und Möglichkeiten ernsthaft auseinandersetzen. Somit unterstrich der einsetzende rege Meinungsaustausch einmal mehr die Notwendigkeit, verstärkt einer bilateralen Kommunikation auch für kleine und mittelständische Unternehmer breiten Raum zu verschaffen. Um der jeweiligen Seite vorurteilsfrei und auf Augenhöhe begegnen zu können. Eine neue und innovative Erfahrung, ganz im Sinne der ICU, für die anwesenden bayerischen Unternehmer, die in einer positiven Antwort auf die herzliche und ernstgemeinte Gegeneinladung der russischen Freunde nach Moskau ihren Ausdruck fand.